STIMMUNGEN HÖREN...

...und darüber, warum Ihr Klavier verstimmt ist

Nach vielen Diskussionen über die Jahrhunderte hat sich heute die in zwölf Tonschritte unterteilte Oktave durchgesetzt. In dieser Einteilung sind z.B. cis und des im Klang identisch. Bei einer in zwölf Tonschritte unterteilten Oktave muss für die Stimmung eines Instruments (z.B. eines Klaviers) eine grundlegende Entscheidung getroffen werden: Es muss grundsätzlich entschieden werden, ob entweder A) möglichst reine oder sogar tatsächlich reine Intervalle erklingen sollen (z.B. eine reine Quinte) oder ob B) durch entsprechende Kompromisse alle Tonarten gespielt werden können, dafür aber keine reinen oder weniger reine Intervalle erklingen.
Die heute übliche Stimmpraxis folgt der letzteren Philosophie. Die sehr verbreitete gleichstufige Stimmung bringt in allen Tonarten gut klingende Intervalle hervor, liefert im Gegenzug aber in keiner Tonart reine Intervalle.
Genau deshalb hat sich unser Gehör an Intervalle gewöhnt, die dem Naturintervall (z.B. der reinen Quinte) gegenüber verstimmt klingen. Auf Joachim Mohrs Seite können reine, mitteltönige und gleichstufige Stimmung nebeneinander probegehört werden.
Achtung, dieses Thema ist mit Vorsicht zu geniessen! Möglicherweise werden Sie anschließend ihr Klavier verstimmt hören!

Von Jeromin Fest.